Wer waren die Rigi-Buebe aus Vitznau?

Wer waren die Rigi-Buebe aus Vitznau?

Wer waren die Rigi-Buebe aus Vitznau?

Kür­zlich rutschte aus einem Stapel Schel­lack­plat­ten eine alte Postkarte mit ein­er Schwarzweiss-Fotografie her­aus. Abge­bildet war eine Volksmusik­for­ma­tion und die vier Her­ren tru­gen bestick­te Hirthem­den mit der Auf­schrift «Rigi-Buebe Vitz­nau». Wer waren die Her­ren? Die Suche ging los und Pius Ruh­staller, Klar­inet­tist und Volksmusik­forsch­er aus Ger­sau, wurde fündig:

Die Kapelle Rigi-Buebe aus dem luzernischen Vitz­nau ent­stand Mitte der 1930er-Jahre. Grün­dungsmit­glieder waren der Vitz­nauer Maler­meis­ter und Han­dorgel­er Erwin Hofer (19151988), als Bläs­er wirk­te Karl Zim­mer­mann (19161938) von der Grosserlen in Vitz­nau, die zweite Han­dorgel bedi­ente der Weg­gis­er Schuh­mach­er Wal­ter Zur­müh­le (genan­nt​«de Brieg­gi», weil er immer Augen­wass­er hat­te). Den Bass strich meist Xaver Zur­müh­le (18871968) vom Rain in Weg­gis. Nach Zim­mer­manns Tod über­nahm der Weg­gis­er Land­wirt Alexan­der Zur­müh­le (19131990) vom Ober­mät­teli den Part als Bläs­er. Als Aushil­fe wirk­te über die Jahre unter anderen der Vitz­nauer Han­dorgel­er und Rigibahn-Kassier Xaver Zur­müh­le (19181983) vom Schweiz­er­heim mit. Auch die Weg­gis­er Alois Barmet­tler (19162005) und Basil Küt­tel (1896 – 1958) mit ihren Han­dorgeln und Xaver Buholz­er (1885 – 1958) als Bassist waren gern gese­hene Gäste bei den Rigi-Buebe.

Die Kapelle war sehr beliebt und hat­te entsprechend viele Auftritte in Vitz­nau und Weg­gis. Regelmäs­sig spielte sie auch auf der Rigi, so unter anderem prak­tisch jede Woche ein­mal im Hotel​Belle­vue auf Kalt­bad oder im Hotel​First. Damals wur­den in den zahlre­ichen Hotels der Region unzäh­lige Tanz- und Heimatabende für die Feriengäste durchge­führt, bei denen sich auch die Ein­heimis­chen gerne unter das Pub­likum mis­cht­en. Weit­er wur­den die Rigi-Buebe oft ins Urn­er­land gerufen. Die Hin- und Rück­fahrt zu den ent­fer­n­teren Auftrittsorten wurde jew­eils mit dem Fahrrad absolviert, die Instru­mente auf den Rück­en gebun­den. Über diese Fahrten gäbe es sich­er einige Episo­den zu bericht­en …

Die Rigi-Buebe spiel­ten bis Ende der 1950er-Jahre öffentlich auf.

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