Bienvenue à Delémont
HANNY CHRISTEN!
Das Haus der Volksmusik bringt die bekannte Volksmusiksammlung zum ersten Mal in die Romandie.
Sie hat das Verständnis für die Schweizer Volksmusik neu ausgerichtet: Hanny Christen. Das Haus der Volksmusik brachte Werk und Wirken der Musikethnologin am 15. und 16. Februar zum ersten Mal in die französischsprachige Schweiz.
Über 11’000 Instrumentalstücke sammelte Hanny Christen (1899−1976) zeitlebens. Es ist dies der umfangreichste Fundus an instrumentaler Schweizer Volksmusik überhaupt. Ihre musikalische Feldforschung betrieb die ausgebildete Kindergärtnerin in sämtlichen Winkeln des Landes; stets in Tracht auftretend und bewehrt mit einem portablen Aufnahmegerät, wanderte die gebürtige Baselbieterin – gegen den Willen ihrer Familie! – zwischen 1936 und 1962 von Hof zu Hof und Tal zu Tal, um sich von der Bevölkerung lokale Lieder vorspielen zu lassen und diese auf Band und Papier zu bannen.
Neues Verständnis für Volksmusik
Entstanden ist eine immense Sammlung von über 11’000 Stücken, die nicht nur mit Blick auf die Schweiz einmalig ist, sondern bis zum heutigen Tage auch europaweit ihresgleichen sucht. Bedeutung erlangte die Volksmusiksammlung Hanny Christen allerdings erst nach deren Ableben 1976. Der Komponist Fabian Müller war es, der 1991 im Untergeschoss der Universitätsbibliothek Basel auf Christens handschriftliche Notensammlung stiess. Die darauffolgenden 10 Jahre verbrachte er damit, die über 11’000 Melodien zu publizieren. Um die Musik breiten Kreisen zugänglich zu machen, gründete Müller zusammen mit bekannten Vertretern der Schweizer Volksmusik die Gruppe «Hanneli-Musig».
Die Volksmusik-Sammlung Hanny Christen revolutionierte letztlich die Vorstellung von Schweizer Volksmusik, welche zuvor oft ganz einfach mit Ländlermusik gleichgesetzt wurde. Gleichzeitig ist sie heute Standardreferenz für das Volksmusikschaffen in der Schweiz. 2022 gewann die Volksmusik-Sammlung von Hanny Christen zudem den Schweizer Musikpreis – mit dem Prädikat «einer der grössten Schätze aus dem Alpenraum».
Zum ersten Mal in der Romandie
In der Deutschschweiz hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Konzerten das Werk von Hanny Christen in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Nun hat das Wirken der umtriebigen Musikethnologin auch in der französischsprachigen Schweiz Niederschlag gefunden: Das Haus der Volksmusik Altdorf lud zusammen mit der Ecole Jurassienne et Conservatoire de Musique nach Delémont ein, wo das Wochenende vom 15. und 16. Februar ganz im Zeichen von Hanny Christen stand.
Interessierte Musikerinnen und Musiker erhielten in verschiedenen Kursmodulen Zugang zu Noten und Spielweise traditioneller Schweizer Volksmusiklieder. Geleitet wurden die Kurse von Peter Gisler, Dani Häusler (beide «Hanneli-Musig»), Tobi Zwyer, Severin Suter, Nikita Pfister («Follaton») und Nathalie Recking («Carac»). Im Rahmen dessen spielten «Follaton» und «Carac»an der Ecole Jurassienne et Conservatoire de Musique zu einem Konzert und einem Bal Folk mit Tanz auf.
Der Anlass stiess zur grossen Freude der Veranstalter auf regen Zuspruch seitens Kursteilnehmenden, Besucherinnen und Besucher.
Das Trio «Follaton» interpretiert Hanny Christen.
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