Ein grosses Publikum und rund hundert Musikanten, die ganz in ihren Melodien auf gingen: Altdorf war vom 24. bis 26. Mai 2024 «Landeshauptort der Volksmusik». Nach zahlreichen offiziellen und spontanen Konzerten, nach wahren Applausstürmen und langen nächtlichen Stunden auf dem Tanzparkett zieht das Organisationskomitee eine sehr positive Bilanz.
Die Schweiz mit ihrer Viersprachigkeit, mit abgelegenen Tälern und weltoffenen Städten hat eine einzigartige Vielfalt in der Volksmusik entwickelt. Weil die authentische Volksmusik sehr vital, aber schwer in Worte zu fassen ist, widmete ihr das urnerische Altdorf – Standort des Hauses der Volksmusik – nun bereits zum sechsten Mal ein dreitägiges Festival. «Volksmusik ist eine Gratwanderung zwischen Kultur und Kommerz», sagte Markus Brülisauer, Geschäftsführer des Hauses der Volksmusik, bei der Festivaleröffnung am 24. Mai. Gleichzeitig fragte er, ob denn volksmusikalischer Erfolg immer gleich Sünde sein müsse. «Das Haus der Volksmusik erstelle keine stilistischen Ranglisten sondern stelle ein möglichst breit gefächertes Programm von hoher musikalischer Qualität zusammen, das einen aktuellen Szeneüberblick biete.»
Authentische Klänge
Eröffnet wurde das Volksmusikfestival Altdorf 2024 mit Melodien aus dem Appenzellerland und vom Balkan. Mit Spielwitz, Virtuosität und feurigem Temperament holte das Appenzeller Echo und Goran Kovačević das zahlreich erschienene Publikum ab. Insgesamt traten 39 Formationen auf. Kuratierte Konzerte auf den Hauptbühnen sorgten für interessante Schwerpunkte: Musik aus der Romandie und dem Tessin galt es ebenso zu entdecken wie das a‑cappella-Programm von stimmreise.ch 3, alte Schwyzer Tänze vom Trio Radix oder das Hackbrett-Soloprogramm von Christoph Pfändler. Für stilgetreue und traditionelle Klänge sorgten unter anderem die Ländlerkapelle Carlo Brunner, die Kapelle Oberalp auch Ruhstaller-Degoumois-Berra, die bekanntes und unbekanntes aus Kasi Geissers Urner-Jahren zur Aufführung brachten.
Wahre Begeisterungsstürme gab es zum Beispiel beim Auftritt von «Uelis Retroktett», einer Formation und einem Programm, die speziell zu Ueli Moosers 80. Geburtstag zusammengestellt wurden, aber auch beim Abschlusskonzert von «IGspannt» und bei zahlreichen Auftritten im Festzelt und auf den offenen Bühnen.
Grossartige Stimmung im Dorfkern
«Stimmungsmässig war das diesjährige Volksmusikfestival Altdorf perfekt», freute sich OK-Präsident Ständerat Josef Dittli. «Das Programm hat Musiker und Publikum vom Anfang bis zum Schluss richtig mitgerissen. Die Freude war im ganzen Dorf zu spüren gewesen.» Unvergesslich bleibe ihm das Bild, wie die Bandella Vista Mare nach ihrem Konzert im Alpentöne-Programmfenster, spontan beim Brunnen vor dem Theater Uri aufspielte und innerhalb kürzester Zeit eine ganze Menschentraube an Zuhörern in seinen Bann zog. Das Volksmusikfestival Altdorf ist und bleibt eben auch ein grosses Fest für die Bevölkerung. Die nächste Ausgabe des Volksmusikfestivals Altdorf ist für 2026 geplant, dann verbunden mit den Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum des Hauses der Volksmusik.
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