Volksmusikfestival vom 24. bis 26. Mai
Vom Freitag, 24. Mai bis Sonntag, 26. Mai wird der Urner Hauptort zum Volksmusik-Mekka. Markus Brülisauer, Leiter des Hauses der Volksmusik, und Madlaina Janett, Volksmusikvermittlerin, haben ein vielversprechendes Programm mit kuratierten Konzerten von Formationen aus allen vier Schweizer Sprachregionen gestaltet. Den Auftakt am Freitag um 18.00 Uhr macht das Familien-Trio «Tüüfner Gruess» aus Appenzell Ausserrhoden. Es lädt zum musikalischen Warm-up ins Restaurant Schützenmatt. Unter dem Titel «Appenzeller Balkanstubete» bestreiten der Akkordeonvirtuose Goran Kovačević und das Appenzeller Echo das Eröffnungskonzert. Goran Kovačević, geboren und aufgewachsen in Schaffhausen, hat Wurzeln im Balkan. Er ist Gewinner mehrerer internationaler Preise und seit 1999 Professor für Akkordeon am Vorarlberger Konservatorium. Als das «Appenzeller Echo» und der Akkordeonist Goran Kovačević eines Tages aufeinandertrafen, liess die gegenseitige Sympathie und musikalische Neugier den Funken sofort überspringen. Es resultierte eine Stubete, und aus der Stubete dann ein Konzertprogramm, das Appenzeller Streichmusik, Naturjodel, Volksmusik aus Osteuropa und freie Improvisation symbiotisch vereint. Die «Appenzeller Balkanstubete» verspricht ein unvergessliches Erlebnis voller Lebenslust und Übermut, zum intensiven Hören, Abtauchen und Ergründen.
Die anschliessende Tanzacht bestreiten abwechslungsweise das Echo vom Riedberg aus der Innerschweiz und das Ländlertrio Tanzboden aus dem Toggenburg. Um 22.00 Uhr erklingen im Schlüsselsaal die vier Stimmen des Projekts «stimmreise.ch 3» rund um die bekannte Nadja Räss.
Première für Ländlerkapelle Carlo Brunner
Eine bekannte Grösse in der Volksmusikszene ist Carlo Brunner. Er gilt als einer der herausragendsten Klarinettisten und verkörpert wie kein anderer den virtuosen und konzertanten Innerschweizer Bläserstil. Als Instrumentalist, Kapellmeister, Komponist und Produzent hat er die Ländlermusik in den letzten Jahrzehnten geprägt wie kein Zweiter. So mag es erstaunen, dass er noch nie am Volksmusikfestival in Altdorf aufgetreten ist. «Seit dem Bestehen des Volkmusikfestivals vor 14 Jahren haben wir Carlo Brunner angefragt, leider musste der vielbeschäftigte Musiker aus terminlichen Gründen absagen», erklärt Markus Brülisauer. «Dieses Jahr aber klappt es, und Carlo Brunner (Klarinette, Saxophon) gestaltet zusammen mit seinen kongenialen Kollegen der «Ländlerkapelle Carlo Brunner», Urs Lötscher (Akkordeon) Schöff Röösli (Klavier), Philipp Mettler (Kontrabass) am Samstag den ebenso hochkarätigen wie gemütlichen Frühschoppen ab 11.00 Uhr im Festzelt auf dem Lehnplatz», so der Leiter des Hauses der Volksmusik.
Tanzkurs im «Winkel»
Die Zusammenarbeit mit dem Festival Alpentöne wird um 14.00 Uhr im Theater Uri mit dem Alpentöne-Fenster der «Bandella Vista Mare» gefeiert. Süd- und nordalpine Traditionen vermischen sich in dieser Formation. «Follaton» präsentiert erstmals in der Deutschschweiz Musik aus der Sammlung Otto Held, «SÖCK» (mit dem Urner Jonas Gisler am Klavier) stellt seine brandneue CD «hagebuechig» vor, im Winkel wird ein Tanzkurs zur Vorbereitung auf die Samstagstanznacht mit der Trachtenvereinigung Uri unter der Leitung von Brigitte Herger und Roger Furger angeboten, das Trio Radix mit Peter Gisler am Bass debütiert mit «Alte Schwyzer Geigentänze» bevor die legendäre Kapelle Oberalp zum «Bündner Abig» einlädt.
Musikalischer Vor- und Querdenker
Besonders freut sich Markus Brülisauer auf den Festivalhöhepunkt am Samstag zur Prime Time. «Der musikalische Vor- und Querdenker wird 80 Jahre alt – und dies wird gefeiert. Das Haus der Volksmusik erteilte an Uelis Weggefährten Dani Häusler einen Auftrag: Konzipiere uns ein Konzert zu Ehren von Ueli fürs Volksmusikfestival! Die ursprüngliche Idee war, mit Uelis langjährigen Mitmusikanten ein schönes Programm zusammen zu stellen und Ueli als Zuhörer einzuladen. Aber je mehr Dani Häusler über dieses Konzept nachdachte, desto seltsamer kam ihm die Vorstellung von Ueli Mooser als Zuhörer vor. Er befand: «Ueli muss mitmachen dürfen». Und Ueli wollte mitmachen! Er kam auch gleich mit einer typischen Ueli-Idee daher: Um keinen seiner langjährigen Mitspieler zu verprellen, wollte er mit Musikerinnen und Musikern auftreten, mit denen er noch nie gespielt hat. «So hat Ueli Mooser eine Kapelle formiert, die es so noch nie gab und ein typisch vielfältiges Programm zusammengestellt. Exklusiv und einzigartig.» Zu hören sind Arrangements «us alte Ziite», «Eignigs», Hits wie das Kontrabass-Solo «Norma Special» und der «Maloja-Wind». Dani Häusler bleibt die Aufgabe des Kapellmeisters und Orchesterwarts, was bei dieser hochkarätigen Besetzung ein recht angenehmer Job sein dürfte.
Das Hansorgelduo Angela Gisler aus Bürglen und Cécile Schmidig aus dem Muotathal sowie das Ländlertrio Täktig sind prädestiniert dazu, die zweite Festival-Tanznacht ab 21.00 Uhr im Festzelt auf dem Lehnplatz zu «rocken». Das Konzert für Nachtschwärmer um 23.00 Uhr im Schlüsselsaal wird zur Ein-Mann-Show. Christoph Pfändler präsentiert sein erstes Solo-Programm mit dem Titel «Stimmig».
Rätoromanisches und einheimisches Musikschaffen
Am Sonntag darf auch der volksmusikalische Gottesdienst in der Kirche St. Martin nicht fehlen. Diesmal mit «Quellas da bügl suot». Was tönt wie eine Big-Band, sind sechs Frauen (zwei Schwestern, fünf Cousinen, sechs Freundinnen), die sich regelmässig am Dorfbrunnen (Bügl suot) in Tschlin (GR) treffen. Dort frönen sie dann der Volksmusik und dem Liedgut Südbündens. Die Idylle des Rätoromanischen Liedgutes durchbrechen sie ab und zu mit einem Schritt über die Grenzen: Es haben sich ein Schwedisches und ein Steirisches Volkslied ins Repertoire geschlichen. Einheimisches Musikschaffen lässt sich beim Frühschoppen im Festzelt mit der Hüüsmüsig Gehrig und dem Ländlertrio Tänzig geniessen. Den Festivalschluss bildet das Konzert von «IGspannt», das auf total 243 Saiten gespielt wird, um 13.00 Uhr im Schlüsselsaal.
Auf zwei offenen Bühnen haben weitere Formationen Gelegenheit, ihr Können zu zeigen, darunter auch das Urner Handorgel- und Schwyzerörgeliduo Richi, Sepp und Hanspeter, die Örgeli-Grossformation Alpäblüemli Erstfeld oder das Handorgelduo Gisler/Arnold aus Bürglen.
Tickets sind im Vorverkauf unter volksmusikfestival.ch erhältlich.
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